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Konsequenzen der Verschärfung der Abfallverordnung für die Dämmstoffindustrie

Zu einem Informationsgespräch trafen sich Vertreter der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IGBCE) mit Betriebsratskollegen und Führungskräften von IsoBouw sowie
der Geschäftsführerin des Industrieverbands Hartschaum (IVH) im IsoBouw Werk Liesborn.
Hintergrund des Informationsgesprächs waren die von Fachkreisen und Verbänden
gegenüber der Politik und Verwaltung bereits angemahnten Schwierigkeiten bei der
Entsorgung von EPS-Abfällen (Expandiertes Polystyrol). So hat die Einstufung von HBCDhaltigen
(Hexabromocyclodocane) Dämmstoffabfällen als „gefährlicher Abfall" im Herbst 2016
zu einem Entsorgungsengpass geführt, der sich nicht nur negativ auf die energetische
Gebäudesanierung auswirkte, sondern auch die Existenz von Handwerksbetrieben,
insbesondere von Dachdeckern, und Arbeitsplätzen in der Industrie gefährdet. Zwar wurde
die Einstufung bis zum Ende 2017 ausgesetzt; die akuten Entsorgungsengpässe im Herbst
2016 haben aber gezeigt, dass die Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als
„gefährlicher Abfall“ nicht wie geplant zu einer besseren Nachverfolgung und Ausschleusung
des als POP-Stoff (Persistente organische Schadstoffe, auch langlebige organische
Schadstoffe) klassifizierten HBCD führt. Vielmehr wurde ein etablierter Entsorgungsweg zum
Erliegen gebracht. Dies hat auch Konsequenzen für das Image sowie den Absatz des
anerkannten und etablierten Dämmstoffes EPS.

Die Vertreter des Gesamtbetriebsrates von IsoBouw äußerten gegenüber der im Vorstand
der Gewerkschaft für das Thema Energiewende und Nachhaltigkeit zuständigen
Gewerkschaftssekretärin Gertraud Lauber, die Sorge, dass diese Entwicklung in letzter
Konsequenz auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führt.

Jürgen Hütter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates hierzu: „Seit 2014 werden unsere
EPSDämmstoffe ohne das Flammschutzmittel HBCD produziert. Für die Entsorgung von
Bauabbruchabfällen, die noch das alte Flammschutzmittel HBCD enthalten und somit
EPSPlatten, die vor 2015 verbaut wurden, hat sich die energetische Verwertung als ein
wirksamer Weg gezeigt, den Stoff HBCD sicher zu zerstören.“
Die Geschäftsführerin des IVH (Industrieverband Hartschaum e.V.), Stefanie Mohmeyer
erläuterte: „Die energetische Verwertung HBCD-haltiger Dämmstoffabfälle in thermischen
Abfallbehandlungsanlagen und gemischt mit anderen Abfällen ist ein jahrzehntelang
bewährter, für Mensch und Umwelt sicherer und zudem wirtschaftlicher Prozess. Die erfolgte
Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als „gefährlicher Abfall“ führte, wie es sich
im Herbst 2016 gezeigt hat, nicht wie geplant zu einer besseren Nachverfolgung und
Ausschleusung des als POP-Stoff klassifizierten HBCD. Stattdessen wurde ein etablierter
Entsorgungsweg zum Erliegen gebracht.“
Frau Mohmeyer schilderte auch das Engagement der Industrie für ein stoffliches Recycling.
„Der IVH unterstützt das europäische Forschungsprojekt, zurzeit laufen gerade die
Planungen für eine erste Pilotanlage, die 201 8 in Betrieb gehen soll. In Zukunft könnte das
Verfahren dann eine Alternative zur thermischen Verwertung sein, die jedoch zurzeit
kommerziell noch nicht zur Verfügung steht. Das CreaSolv®-Verfahren ermöglicht die
Trennung von HBCD und EPS. Über eine stoffliche Verwertung kann der EPS-Ausgangsstoff
Polystyrol gewonnen werden und parallel dazu kann das HBCD, gemäß den Basel POPRichtlinien
ausgeschleust werden.“

Der für den Bezirk Hamm zuständige Gewerkschaftssekretär, Gert Hauke, sicherte den
Vertretern des Gesamtbetriebsrates seine Unterstützung zu. „Die Gewerkschaft IGBCE zeigt
sich solidarisch mit den Mitarbeitern in der Dämmstoffindustrie. Dabei sind ja nicht nur
Arbeitsplätze in der Industrie gefährdet, sondern auch bei den Verarbeitern. Letztlich steht
auch die geplante Energiewende auf dem Spiel.“ Die Gewerkschaft wolle ihre
Kommunikationswege zur Politik und Verwaltung nutzen, um zu verhindern, dass es zum
Verlust von Arbeitsplätzen kommt. Gertraud Lauber von der IGBCE hierzu:
„Die Gewerkschaften sind am Erhalt guter Arbeitsplätze interessiert und übernehmen zusammen
mit den Kollegen in den Betrieben ihre Verantwortung für eine funktionierende
Sozialpartnerschaft.“

Über IsoBouw
Die IsoBouw GmbH zählt zu den führenden Herstellern von EPS-Dämmstoffen (expandierter
Polystyrol Hartschaum) in Deutschland. Sie gehört zur Synbra-Gruppe, einem Konzern, der
sich seit Jahrzehnten mit der Produktion und Weiterentwicklung von Dämmstoffen und
Verpackungslösungen beschäftigt. Synbra betreibt 14 Werke mit mehr als 900 Mitarbeitern
europaweit, einschließlich eines eigenen Rohstoffwerkes. IsoBouw ist unter anderem Mitglied
des IVH (Industrieverband Hartschaum e.V.) sowie Mitglied der DGNB e.V. (Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen).

 

Wir haben für Sie die IsoBouw-Pressemitteilung zum Download bereitgestellt:

Zu einem Fachgespräch über die Zukunft der Dämmstoffindustrie trafen sich Vertreter der
IGBCE im IsoBouw-Werk Liesborn von links nach rechts:

GBR Mitglied Daniel Auschner
Gewerkschaftsekretär Gert Hauke
GBR-Vorsitzender Jürgen Hütter
IVH-Geschäftsführerin Stefanie Mohmeyer
Gewerkschaftssekretärin Gertraud Lauber
Werksleiter Liesborn Andreas Schröder
Leiter Produkt- und Prozessentwicklung Dr. rer. nat. Siegfried Kern
Kaufm. Leiter Oliver Berger

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der in der Kategorie „Presse“ hinterlegten Presse-Mitteilung.

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